Bienenstöcke sind gelegentlich Überfällen ausgesetzt. Die Bienenvölker können dadurch Schaden nehmen, dass andere Tiere die Bienen selbst oder aber den Honig als leckere Nahrungsquelle entdeckt haben.
Die tierischen Leckermäuler gleich als „Bienenschädlinge“ zu bezeichnen, wäre allerdings übertrieben. Denn der ungebetene Besuch bleibt meist ein Einzelfall.
Folgende Tiere kommen als Honigdiebe in Frage:
– Braunbär
– Waschbär
– Spitzmaus
– Asiatische Hornisse
– Ameise
– Specht
– Wiesel und Marder
– Fledermaus
– Fuchs
– Wildschwein
– (Mensch)
Braunbären
Mittlerweile sind die großen Beutegreifer wie Bär, Luchs und Wolf in Europa wieder heimisch geworden. Der Braunbär ist als echtes Schleckermäulchen und Honigfreund bekannt. Allerdings gibt es einige Schutzmaßnahmen für Bienenstände, mit dem der Imker größere Schäden verhindern kann – wie etwa ein bärensicheres Elektrozaunsystem.
Waschbären
In vielen Teilen Europas sind die possierlichen Waschbären verbreitet. Gelegentlich nehmen die cleveren, kleinen Diebe auch Bienenstöcke aufs Korn. Dann werden Honigwaben herausgerissen und der Honigvorrat geplündert. Schäden durch Waschbären können ganzjährig auftreten.
Spitzmäuse
Grundsätzlich sind Spitzmäuse auf den Verzehr von Insekten spezialisiert. Wenn im Gemüll des Bienenstocks viele Hinterleibe und Bienenköpfe zu finden sind, kann der Imker davon ausgehen, dass Spitzmäuse am Werk waren. Bruststücke fehlen dann völlig. Im Winter sollten daher im Bienenstock keine Öffnungen, die größer als 7 mm sind, vorhanden sein, rät das Online-Tiermagazin Petmeister sowie auch alle Imker.
Asiatische Hornissen
Die Asiatische Hornisse ist ein ausländisches Insekt, welches in Europa eingeschleppt wurde. Mittlerweile ist diese Spezies auch in Deutschland vertreten. Aufgrund einer ausgeklügelten Jagdstrategie und eines hohen Vermehrungspotentials stellen Asiatische Hornissen eine echte Bedrohung für Bienenvölker dar.
Ameisen
Insbesondere die Waldameise hält sich gerne in der Nähe von Bienenvölkern auf. Sie suchen hier nach Nahrung. Im Normalfall stellen die Ameisen keine Bedrohung für das Bienenvolk dar. Wenn allerdings ein starker Befall vorkommt, so können Fraßspuren für eine Verunreinigung der Futter- und Honigvorräte sorgen. Dies kann aber nur passieren, wenn sich die Ameisen im Dämmmaterial aufhalten können, wo sie vor den Bienen geschützt sind.
Spechte
Vor allem in waldreichen Gegenden kommt es gelegentlich zu Schäden durch Spechte. Der Specht klopft in die Beuten Löcher, um so an die Bienen heranzukommen. Dabei kann es zur Zerstörung der Beutenzargen oder -deckel kommen.
Familie der Wiesel und Marder
Wenn kaltes Wetter Einzug hält, kommen die Baummarder und Co. heraus, um nach Futter zu suchen. Im späten Winter und im Vorfrühling richten die Marder bei den Imkern häufiger Schaden an. Durch das Bekauen von Holz verursacht der Marder Risse im Bienenstock. Wenn der Marder eine Stelle findet, in die er seine Zähne schlagen kann, zerstört er häufig das gesamte Bienenhaus. Er frisst sowohl den Honig als auch das gesamte Bienenvolk.
Fledermäuse
Als Insektenfresser könnten Fledermäuse den Bienen gefährlich werden. Allerdings überlappen sich die Tagesabläufe der beiden Spezies eher selten. Schließlich sind Bienen tagaktiv und Fledermäuse nachtaktiv. Ein gelegentlicher Jagderfolg ist den Fledermäusen also nur bei dämmerungsaktiven Bienenvölkern beschert.
Füchse
Wenn dem Fuchs auch immer der Diebstahl der Gans unterstellt wird, so ernährt er sich im Regelfall von Kleintieren wie Mäusen. Wenn die Beute allerdings knapp wird, so fressen Füchse auch durchaus Insekten. Bienen, die über den Boden krabbeln, oder Larven in Bodennestern fallen ihnen dann auch zum Opfer.
Wildschweine
Ebenso wie Dachse, Ratten und der Mensch zählen Wildschweine zu den Allesfressern. Wie mancher Bauer aus leidvoller Erfahrung weiß, umfasst die Nahrung der Wildschweine Feldfrüchte, Wurzeln, Knollen, Eicheln und Bucheckern. Hinzu kommen aber auch tierische Komponenten, die Wildschweine in Form von Würmern, Vogeleiern, Aas, Kleinsäuger, Amphibien und Insekten abdecken. Zwar können Wildschweine ein Bienenvolk nicht wirklich ausrotten, einen fatalen Schaden richten ihre Angriffe auf einen Bienenstock allerdings schon an.
Der Mensch
Zugegeben: Der Mensch ist kein Tier 😉 Aber der Mensch hegt und pflegt Bienen zwar auf der einen Seite, auf der anderen Seite gilt er aber auch als Bienenkiller (Pestizide, wenig Blühflächen,…). Grundsätzlich ist der Mensch Honigabnehmer Nummer 1. Schließlich ist der süße Nektar eine echte Delikatesse.
Info von Elisabeth
Es gibt viele Spezies auf der Welt, die Honig und seine Produzenten als schmackhafte Nahrungsergänzung sehen. Doch alle Honigliebhaber haben eins gemeinsam, sie rotten niemals eine ganze Bienenart aus.